Jedes Jahr lud Herr von Stein
zur großen Jagd auf wilde Füchse.
Er lud nur Rang und Namen ein
mit scharf gelad'ner Büchse.
Dann nach des Jagdhorns letztem Ton
hat sie der Wald verschlungen.
Die Herrn mit Titel "zu" und "von"
warn bald tief eingedrungen.
Doch leider war kein Fuchs zu sehen,
so sehr man diesen suchte.
Manch einer konnte kaum noch gehen
und Herr von Stein der fluchte.
Da plötzlich sah der Herr von Stein
ein Eichhörnchen noch voller Leben.
Er bildete sich sofort ein:
ein Fuchs, dem werd' ich's geben!
Die Kugel, die den Lauf verlassen,
schlug neben jenem Tierchen ein.
Eichhörnchen konnte sich kaum fassen,
obwohl es wollte, auch nicht schrein.
Als Herr von Stein dem Tierchen nah,
da war's um ihn geschehen.
Du bist ein Fuchs, gib's zu, sag ja,
ohne Fuchs, kann ich nicht gehen.
Er zog das Tier an allen Vieren,
bis es die Augen rollte.
Eichhörnchen konnte nicht kapieren,
was dieser Mensch nur wollte.
Und dennoch, um den Schmerz zu lindern,
gab Eichhorn zu ein Fuchs zu sein.
So konnte es die Qual verhindern,
die sich ersann der Herr von Stein.
Er kehrt zurück mit einem Fuchs,
bewundert von der Masse.
Sein Selbstbewusstsein wieder wuchs,
ein Herr von edler Rasse.
C.F.