Fußgängerzone
Du lässt dich schieben, lässt dich drängen
Fühlst dich frei von allen Zwängen.
Kein Auto kann dich überfahren
Prinzipiell - keine Gefahren.

Nun gut, der Stoß in den Magen
war zu ertragen.
Mehr tat schon weh,
der Tritt auf den Zeh.
Doch wurd' es zu bunt,
als der mickrige Hund,
frei von der Leine
dir pisst an die Beine.

Da du nun schon unten nass,
Gönnst du dir ein Bier vom Fass.
Blickst in Gesichter, zerrupft und zerquetscht,
Und wenn dann noch einer die Zähne fletscht
Leuchtet das Gelb von fauligen Zähnen,
Plomben glänzen beim weiten Gähnen.

Einer spuckt genau in mein Glas
So langsam vergeht mir wirklich der Spaß.

Während Pärchen sich auf der Straße liebkosen,
Gehen Männer mit zerknitterten Hosen
Neben der Frau, die ihre Kinder führt
Völlig apathisch und ungerührt.

Ein anderer fühlt sich ganz allein,
Führt den Finger in die Nase ein.
Benutzt die Hose als sein Tuch.
Der neben dir, der hat einen Geruch,
Als hätt'er gestrichen die Hose voll.
Dein Glas ist leer, dir wird's zu toll.

Die Fußgängerzone hast du genossen,
Setzt dich befreit und unverdrossen
In dein Auto- bist endlich allein.
Nun der Stau, der müsste nicht sein.

C.F.
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