Pollenfluch(g)

Ein Pollen flog, vom Wind getragen,
Durch das Land seit vielen Tagen.
Des Fliegens müde landet er
Bei mir im Auge, bitte sehr.

Er fing sogleich an loszuschaben,
Wahrscheinlich wollt' er sich vergraben,
Das Auge wurde rot und wund,
Der Pollen trieb es wirklich bunt.
Das Auge setzte sich zur Wehr,
Es eiterte und schmerzte sehr.

Schmerzen läng're Zeit ertragen,
Schlagen auf Gemüt und Magen.

Und da ich müde der Beschwerde,
Dem Pollen ich den Krieg erklärte.
Von außen schoss ich mit Kamille,
Schluckte ab und zu 'ne Pille,
Um auch von innen loszuschlagen,
Von allen Seiten sozusagen.
Und als Höhepunkt der Schlacht
Schmiss ich Tropfen Tag und Nacht,
Mitten in das Kampfgebiet,
Das meist verdeckt durchs Augenlid.

Jedem Leser wird wohl klar,
Dass ich zum Schluss der Sieger war.

Der Pollen floh mit einer Träne,
Die, wie ich nebenbei erwähne,
Dem Auge in der Nacht entschlüpfte,
Frech über meine Nase hüpfte;
Sie tropfte schließlich in den Mund.

Das Auge war recht bald gesund.

C.F.

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