Das Hafenlohrtal - Eine Fotosammlung von Charly Fischer ...
Herr Fiesel
Herr Fiesel
Herr Fiesel saß bei Sonnenschein
An seinem Schreibtisch ganz allein.
Beamte, dacht' er hin und her,
Beamte haben es schon schwer.

Ständig sitzen, nichts zu tun
Und sich vom Nichtstun auszuruhn,
Wahrlich keine leichte Stellung,
Am Hintern drückt 'ne leichte Schwellung.

Das muss ich ändern, dachte er
Sah auf den Schreibtisch, der war leer.
Sofort begann er nachzudenken,
Wie er die Menschheit könnt beschenken.

Mit einem Bauwerk, groß und mächtig,
Er fühlte sich auf einmal prächtig.
Doch auch nach stundenlangem Ringen
Nichts Rechtes wollte ihm gelingen.

Noch immer schien die Sonne heiß,
Auf Fiesels Stirn stand Angst und Schweiß.
Es muss doch irgend etwas geben,
Das Sonne bringt in meinem Leben.

Auf dem Tisch entstand ein See,
Vom Schweiß, das bringt ihm die Idee.
Gerade an solch heißen Tagen,
Fehlt Wasser für die Grünanlagen.

Zudem ist gutes Wasser rar,
Vom vielen Düngen, das ist klar.
Ein Staudamm wär hier angebracht,
Der wird gebaut, das wär gelacht.

Sofort entwirft er eine Skizze,
Auf sein Gehirn drückt schwer die Hitze.

Der Plan sprengt alle Dimensionen,
Wenn man schon baut,
  dann soll sich's lohnen.
Was ihn bedrückte war die Frage,
Des Standorts und der besten Lage.

Von Vorteil wär ein schönes Tal,
Nicht zu breit und nicht zu schmal.
Ein Bach muss durch das Tal sich winden,
Die Karte her, ich werd's schon finden.

Er suchte so wohl 1- 2 Stunden,
Sodann hat er das Tal gefunden,
Im Spessart lag's bei Hafenlohr,
Er stellte sich das Tal so vor:
Sicher nutzlos, nicht bewohnt -
Ein Tal, das sich an sich nicht lohnt.

Völlig nutzlos auf der Welt,
Nur dem Fürsten bringt es Geld.
Dem Mann, dem kann geholfen werden,
Denn gutes Geld, das dämpft Beschwerden.

Nachdem er alles hat durchdacht,
Schläft er darüber eine Nacht.
Und in der Frühe tags darauf,
Gab er den Plan zum Amtsablauf.

Er lief so Jahre durch Behörden,
Die sich daran - ist klar - nicht störten.
Ein Stempel hier, ein Stempel da,
Völlig rechtens, bürgernah.

Das Volk erfuhr von dem Projekt,
Zu früh, zufällig wurd es aufgedeckt.
Es zappelte noch eine Weile,
Nun gut, der Damm hat keine Eile.
Beamtenwillkür - Größenwahn,
Natur und Mensch sei untertan.

Das Tal
Das Tal
Setz' Dich zu uns, wir möchten Dir erzählen
von einem Tal, das uns am Herzen liegt,
von Menschen, die mit ihren Plänen
schon viel zerstört und kleingekriegt.

In diesem Tal ist noch Natur erhalten,
die man so nur selten sieht.
Doch wenn Menschen ohne Rücksicht walten,
alles Leben von dort flieht.

In diesem Tal, da leben Tiere,
die vom Aussterben bedroht.
Die Menschen sind wie Vampire,
sie zerstören ohne Not.

Setz' Dich zu uns...

In diesem Tal, da stehen Pflanzen,
die es nur noch selten gibt.
Und wenn nachts die Elfen tanzen,
sind auch sie ins Tal verliebt.

Es gibt Menschen, die alles messen,
Natur in Zahlen festgelegt.
Und diese Köpfe stets vergessen,
daß sich der Mensch in ihr bewegt.
Hörst Du uns zu, was wir Dir erzählen,
von einem Tal...

In diesem Tal, da wachsen große Bäume,
Zeugen längst vergang'ner Zeit.
Doch gibt es Menschen, die ganz ohne Träume
zum Zerstören stets bereit.

In diesem Tal, da fühl' ich mich geborgen,
in diesem Tal, da bin ich gern allein.
Vergeß' den Alltag und die ganzen Sorgen,
dort bin ich Mensch, dort will ich sein.

Es ist ganz gleich, wo unser Tal auch liegt,
wann und wo der Mensch die Natur besiegt.
Einmal zerstört, ist es für immer fort,
egal wo's ist, an welchem Ort.

Hast Du gehört, was wir Dir erzählten
von einem Tal, das uns am Herzen liegt.
Von Menschen, die mit ihren Plänen
sich selbst zerstört und kleingekriegt.

C.F.

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